Impulse zum achtsamen Umgang mit Klimagefühlen

Geht’s Dir auch manchmal so wenn Du an die Klimakrise denkst – Du könntest schreien, weinen, Dir die Haare raufen. Was sollst Du nur tun? Es scheint doch alles verloren!

Wohin mit diesen Gefühlen? Sie wirken zu groß für Einen alleine. Und oft hören wir von anderen nur: bleib positiv!

Bei meinen Angeboten ist Raum, mal nicht positiv zu sein, im Angesicht des Weltuntergangs. Du bist damit nicht alleine.

Wir kommen zusammen, spüren in uns und teilen miteinander, wie es uns geht mit Naturzerstörung und Klimakatastrophe. Das kühlt unsere Erde nicht ab, aber es schenkt uns eine Verbundenheit in diesem Gefühlscocktail, die heilsam sein kann. Denn nur Deckel drauf und weiter kämpfen macht auf Dauer kaputt.

Wenn Du Lust hast bei solchen Treffen dabei zu sein, schreib mir an leonie@sanfteerde.de

Klimagefühle Soforthilfe

Was fühlst Du in Bezug auf die Klimakrise?

Wenn wir Schmerz, Wut, Trauer und allen Gefühlen die da schlummern Raum geben, wirkt das erfahrungsgemäß befreiend, erleichternd, schafft Lebendigkeit und setzt darunter vergrabene Kräfte wieder frei. Einen gesunden Umgang mit diesen Gefühlen zu finden, verringert so auch die Gefahr im Umweltengagement „auszubrennen“.

Ein Impuls um Lebenskraft frei zu setzen, für die positiven Dinge die Du in die Welt bringen möchtest:

  • Richte Dir einen gemütlichen Platz ein. Vielleicht ein stilles Plätzchen in der Natur. Lege Zettel und Stift bereit, eine Uhr, vielleicht einen Tee, Taschentücher, eine Kerze, einen Zweig, … Mach es Dir bequem.
  • Vertiefe Deine Atmung, spüre einige Atemzüge lang in Deinen Bauch- und Brustraum.
  • Was kommt Dir, wenn Du Dir die Klimakrise bewusst machst? Schreibe 5 Minuten lang alles auf, ohne den Stift abzusetzen. Zensiere Dich nicht, alles darf auf dieses Papier, auch wenn es Dir unsinnig oder unsagbar scheint. Es muss von niemandem mehr gelesen werden, es dient nur Dir für den Ausdruck Deiner Gedanken im Moment.
  • Leg den Stift nieder und vertiefe nochmal Deine Atmung. Für die nächsten 10 Minuten: Lass alle Gefühle zu, die da sein wollen. Komm mit Deiner Aufmerksamkeit vom Kopf und Denken ganz in den Körper und ins Spüren. Folge Deinen Impulsen im körperlichen und stimmlichen Ausdruck Deiner Gefühle. Akzeptiere die Gefühle und lass sie einfach da sein, wie ein Wetter welches über einen See zieht. Lass sie vorbeiziehen, wenn die Zeit gekommen ist.
  • Lande sanft. Vertiefe Deine Atmung in den Bauch, nimm Dir Zeit Dich zu beruhigen. Streck Dich, schüttel Dich, beweg Deinen Körper wie er es gerade braucht. Vielleicht magst Du ein Nickerchen machen, das hilft Deinem System zu integrieren.
  • Bedanke Dich bei Dir selbst für diese Reise.
  • Wenn Du weiteren Redebedarf hast, suche Dir einen vertrauten Menschen mit dem Du teilen möchtest, was Du erlebt hast, oder melde Dich gerne auch unter leonie@sanfteerde.de.

Was fühlst Du in Bezug auf die Klimakrise?

Wenn wir Schmerz, Wut, Trauer und allen Gefühlen die da schlummern Raum geben, wirkt das erfahrungsgemäß befreiend, erleichternd, schafft Lebendigkeit und setzt darunter vergrabene Kräfte wieder frei. Einen gesunden Umgang mit diesen Gefühlen zu finden, verringert so auch die Gefahr im Umweltengagement „auszubrennen“.

Ein Impuls um Lebenskraft frei zu setzen, für die positiven Dinge die Du in die Welt bringen möchtest:

  • Such Dir einen Menschen dem Du vertraust.
  • Richtet Euch einen gemütlichen Platz ein. Legt eine Uhr bereit, Taschentücher, vielleicht einen Tee, eine Kerze, einen Zweig, … Macht es euch bequem.
  • Spürt einen Moment in euch hinein, vertieft die Atmung. Nehmt gemeinsam einige lange Atemzüge.
  • Nehmt euch einen Moment um euer Gegenüber wahrzunehmen und teilt in ein-zwei Sätzen wie ihr euch gerade im Moment fühlt.
  • Vereinbart wer zuerst teilen möchte (A), wer zuerst bezeugen möchte (B) und wie ihr die Zeit im Blick behalten wollt.
  • A teilt 5 Minuten lang frei: Was kommt Dir, wenn Du Dir die Klimakrise bewusst machst? Hierzu kannst du auch Dein intuitives Wissen befragen, welches sich oft in Körperempfindungen, Assoziationen oder Fantasien ausdrückt. Zensiere Dich nicht, alles darf gesagt werden, auch wenn es Dir unsinnig oder unsagbar scheint. Sprich weiter, auch wenn Du meinst, Du weißt nichts mehr zu sagen.
  • B hört mit offenem Herz zu: Schenke dem was da kommen mag Raum und wertfreie Akzeptanz. Entspanne Dich in liebevolle Präsenz hinein. Deine Aufgabe ist nicht Dir Gesagtes zu merken, es vollständig zu verstehen, oder darauf zu reagieren.
  • Nach den 5 Minuten, nehmt drei gemeinsame tiefe Atemzüge.
  • Für die nächsten 10 Minuten darf A seinen Gefühlen Raum und Ausdruck geben, so wie es sich gerade stimmig anfühlt: Komm mit Deiner Aufmerksamkeit vom Kopf und Denken ganz in den Körper und ins Spüren. Akzeptiere die Gefühle und lass sie einfach da sein, wie ein Wetter welches über einen See zieht. Folge Deinen Impulsen im körperlichen und stimmlichen Ausdruck Deiner Gefühle. Lass sie vorbeiziehen, wenn die Zeit gekommen ist.
  • B bezeugt A in allem was da kommen mag in empathischer, entspannter Präsenz. Ohne zu reagieren, oder einzugreifen. Dein Bezeugen ist sehr wertvoll, mehr braucht es nicht.
  • Nach den 10 Minuten ist A eingeladen sanft zu landen und sich zu beruhigen. Nehmt einige gemeinsame tiefe Atemzüge in den Bauch. Streckt und schüttelt euch, vielleicht ist euch nach einer Umarmung. Bei intentensiven Gefühlsausbrüchen kann auf Wunsch B auch A eine Rückholfrage stellen: „Über welche Böden bist du heute schon gelaufen?“
  • Wechselt die Rollen und wiederholt die Übung. Danach könnt ihr Beide kurz teilen wie die Übung jeweils für euch war.
  • Äußert eure Dankbarkeit und Wertschätzung für die gegenseitigen Geschenke.
  • Nehmt euch einen Moment der Stille um jeweils zu spüren was für ein Bedürfnis jetzt da ist (Ruhe, Nickerchen, kuscheln, gehalten werden, in die Natur gehen,…) und sorgt jeweils gut für euch selbst im Nachklang.

Atemübungen:

bei Müdigkeit und Antriebslosigkeit, zur Aktivierung:

Im Stehen: Tief durch die Nase einatmend strecke dich lang, Arme über die Seiten nach oben. Durch den Mund schnell und vollständig ausatmend falle zusammen in die Vorbeuge mit gebeugten Beinen. Oberkörper, Arme, Kopf, Nacken geben sich komplett der Schwerkraft hin. Ohne Pause wieder Einatmen und langstrecken. 10 zügige Wiederholungen.

bei Anspannung und Stress, zur Beruhigung und Konzentrationssteigerung:

Klappe Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand ein, Daumen, Ring- und kleiner Finger bleiben lang. Lege den Daumen an den rechten Nasenflügel um das Nasenloch zu verschließen. Atme vier Zählzeiten durch das linke Nasenloch ein. Halte vier Zählzeiten die Luft an. Nasenlosch wechseln: Ringfinger verschließt den linken Nasenflügel. Atme rechts aus, mindestens sechs Zählzeiten. Atme rechts wieder ein (vier Zählzeiten). Luft anhalten, Hand wechseln, links aus, links ein und so weiter für 2 bis 5 Minuten.

um überschüssige Energie oder Wut abzulassen (Löwenatmung):

Setz Dich auf die Fersen, oder auf einen Stuhl. Knie etwas breiter als hüftbreit. Rücken lang, Hände auf die Knie. Atme tief ein. Ausatmend lehnst Du dich nach vorne, Kopf leicht in den Nacken, streckst die Zunge raus, weit geöffneter Mund, weit geöffnete Augen (optional kannst Du schielen). Brülle oder mache ein fauchendes Geräusch. Einatmend komm zurück, entspanne Gesicht, Kiefer, Augen. Fünf bis zehn Wiederholungen. Danach löse den Sitz, streck und schüttel Dich. Es kann sein, dass diese Übung Emotionen löst, lass sie zu, folge Deinen Körperimpulsen.

Gehe in die Natur. Wähle eine Stelle auf deinem Weg als Deine Schwelle. Sobald Du über diese Schwelle gehst, tauche ein – präsent, wach, achtsam. Nimm wahr. Passe Deine Geschwindigkeit Deiner Wahrnehmung an. Vielleicht ziehen Dich manche Begegnungen mit Pflanzen, Wesen besonders an. Lass Dich ein. Falls Gefühle oder Impulse aufkommen, lass sie zu. Leichte und schwere, verrückte und ernste, teile sie mit der Welt um Dich. Werde Teil der Natur, lass Deine Energie sich mit der der Umgebung vermischen.

Nimm Dir Zeit.

Nach Deiner Reise kannst Du ein paar Worte aufschreiben, oder zeichnen was Dich bewegt, was Du mitgenommen hast. Vielleicht mit den Fragen: was nährt mich? Was macht mich lebendig?

Folgender Impuls kann Dich unterstützen, Deine Seele zu nähren, Dich auszugleichen:

  • Für mindestens 14 Tage, am Besten einen Monat lang, mache es zu Deiner Gewohnheit, mindestens einmal täglich die Schönheit der Natur wahrzunehmen.
  • Lasse einen Anblick, der Dich anspricht, in Dich einfließen. Halte inne, nimm einige tiefe Atemzüge, mit voller Aufmerksamkeit auf den Anblick und was Dich daran anspricht.
  • Wenn Du magst, schreib Dir jeden Abend auf, was Du wahrgenommen hast, und was es Dich hat fühlen lassen.

Unser Gehirn braucht 28 Wiederholungen um neuronale Verknüpfungen zu stabilisieren und ein Verhalten zu automatisieren. Diese Übung hilft Dir auch in Zukunft häufiger die Schönheit der Welt wertzuschätzen und Dich damit zu nähren. Ohne natürlich die Realität und den Schmerz der ökologischen Krisen zu verleugnen.

Nimm Dir einen Moment das Gefühl zu benennen und anzuerkennen.

Frage Dich: Was spüre ich wo in meinem Körper? Unterstützend kannst Du nachforschen: Ist es warm oder kalt, weit oder eng, schwer oder leicht, stabil oder wackelig, angespannt oder entspannt, in Bewegung oder Stillstand,…?

Beobachte Deine Atmung. Vertiefe sie und nimm wahr ob sich etwas verändert, vielleicht intensiviert sich das Gefühl und zeigt sich deutlicher. Lade es ein.

Während der Ausatmung hast Du die Möglichkeit nach und nach Deine Körpermitte von Becken bis Brust leicht anzuspannen. Umarme dadurch innerlich das Gefühl und das betroffene Areal mit der Botschaft „ja, ich spür Dich, ich nehme Dich wahr, Du darfst da sein“. Beim Einatmen entspanne wieder.

Es dürfen Tränen fließen, Laute aus dem Bauch aufsteigen, Bewegungen dem Gefühl mehr Ausdruck geben, es darf kribbeln, taub werden, schwindeln, an- und entspannen und in vielen weiteren Formen Deinen Körper durchfluten. So gut Du kannst, folge Deinen Impulsen, beobachte sorglos was Dich durchfließt. Vertraue, dass diese Welle Dich genauso bald wieder loslässt, wie sie Dich erfasst hat.

Nach einer Weile des Zulassens, frage das Gefühl: Was brauchst Du? Womit kann ich dir jetzt gut tun?
Sorge für Deine Bedürfnisse soweit möglich.

Die Einladung ist aus dem Kopf in den Körper zu kommen: Wenn Gefühle Feuer sind, sind Gedanken wie das Brennholz, dass das Feuer anschürt. Kein Gefühl bleibt länger als 3 Minuten, außer es wird mit weiteren Gedanken angeheizt. In körperlicher Wahrnehmung und Ausdruck kann es ins Fließen kommen und sich lösen.

Option: hol Dir eine vertraute Person dazu. Manche Gefühle sind zu groß für einen allein. Sie mögen sich erst zeigen, wenn ein empathisches Gegenüber da ist. Die Aufgabe des Gegenübers ist es nur, Dich in allem was hochkommt empathisch wahrzunehmen. Außer vielleicht der Einladung „wie geht es Dir?“ und der Zusicherung „ich bin da“, braucht sie nichts zu sagen oder tun.

Warum Gefühlen Raum geben? In meiner Erfahrung stärken wir so die Verbindung zu uns selbst, unserem Bauchgefühl-Kompass im Leben; erleichtern uns von Altem, von Belastungen; gehen geklärt und mit entspannten, tragfähigen Nerven in die Welt; geraten weniger ins Grübeln; sind weniger anfällig für Schlafstörungen und psychosomatische Leiden; und so vieles mehr…

Initiiere in Deinem Umfeld einen Gesprächskreis zur ökologischen Krise unserer Zeit. Setzt euch zusammen und teilt: wie geht es mir mit der Klimakrise?

Kommunikationskultur-Anregungen für ein nährendes Gesprächskreiserlebnis:

  • Setzt euch in einen Kreis, so dass alle alle sehen können;
  • Gestaltet bewusst eine Mitte, zum Beispiel mit einer Kerze, die für die Dauer des Kreises brennt;
  • Nehmt euch einige Minuten der Stille vor dem Teilen, in denen jede:r für sich ankommen kann und schonmal in die Frage hineinspüren;
  • Teilt nacheinander, jemensch in seiner Zeit, ohne Unterbrechung; ein Redegegenstand zum weiterreichen eignet sich hierfür als Unterstützung;
  • Während jemensch teilt, hören die anderen mit offenem Herzen zu und sind mit ihrer empathischen Präsenz bei der sprechenden Person; es ist nicht nötig vorbereitend darüber nachzudenken, was Du selbst sagen möchtest, wenn Du an der Reihe bist; hör lieber entspannt zu und lass Dich überraschen, was dann spontan aus Dir heraus sprechen möchte, wenn Du an der Reihe bist;
  • Spreche von Herzen über Dein persönliches Erleben („ich“, statt „man“); Wenn Emotionen hochkommen, ist es ein verbindenes Geschenk für alle, wenn Du Dich damit zeigst und sie nicht unterdrückst;
  • keine Kommentare, Antworten, Ratschläge verteilen;
  • Macht eine zweite Runde in der jede:r noch einmal teilen kann; so kann mehr Tiefe entstehen und facettenreichere Aspekte können gefühlt und gehört werden;
  • was mensch im Kreis geteilt hat, bleibt im Kreis und wird auch danach nicht, oder nur auf dessen ausdrücklichen Wunsch, nochmal besprochen;
  • Findet einen bewussten gemeinsamen Abschluss; das kann zum Beispiel sein: gemeinsam Kerze auspusten; an den Händen fassen; einen Moment in Stille das Geteilte nachhallen lassen; eine Gruppenumarmung; ein kollektiver Schrei, …;

Treffe Dich mit vertrauten Menschen, geht an einen ungestörten Ort, wo ihr laut sein könnt. Natur in der Nähe von Autobahnen eignet sich zum Beispiel gut.

  • Macht eine kurze Runde, in der ihr miteinander teilt, wie ihr euch gerade fühlt.
  • Nehmt euch ein paar Minuten in euch zu gehen, den Körper zu spüren, vielleicht zu schütteln, strecken, … Was gerade wohltuend ist.
  • Eine Person fängt an, eine kurze Sache zu teilen, die sie wütend macht bezüglich Naturzerstörung und Klimakrise (oder ein anderes Thema, dass euch aufregt). Sobald der Ärger ausgesprochen ist, haut einen kollektiven Schrei raus. Dann darf die nächste Person etwas aussprechen und wieder ein gemeinsamer Schrei.
  • Im Kreis herum, zwei, drei Runden oder bis ihr das Gefühl habt, es ist gut.
  • Findet einen stimmigen Abschluss um euch aufzufangen: Vielleicht ist euch nach einer langen Umarmung in denen ihr gemeinsame tiefe Atemzüge nehmt.
  • Jede kann noch einmal teilen wie sie sich jetzt fühlt. Und vielleicht lasst ihr euch ein bisschen Zeit in Stille zu spazieren, bevor Worte fallen.